Tag X - Defend Køpi-Platz: Interkiezionale Demonstration „Beneath the luxery Buildings...lies our Platz!” - 15.10.2021 – Berlin - _MG_0877

Über 8.000 Menschen sind am Abend des 15.10.2021 in Berlin-Kreuzberg auf die Straße gegangen, um für den Erhalt von selbstverwalteter Räume und Projekte zu demonstrieren. Anlass für den Protest war die polizeiliche Räumung des Bauwagenplatz neben dem autonomen Wohnprojekt und Kulturzentrum „Køpi“
am Morgen. Auf dem sog. „Køpi-Platz“ lebten zuletzt rund 30 Menschen, die Anfang des Jahres eine Räumungsaufforderung erhalten haben. Die Eigentümerin, die „Startezia GmbH“ plant auf dem 2.600 Quadratmeter großem Gelände, ein Komplex mit Neubauwohnungen zu errichten. Viele der dort betroffenen Bewohner:innen des Wagenplatz verlieren nach 30 Jahren ihre Bleibe.

Zu der sog. „Tag X Demonstration“ war im Vorfeld der angekündigten Zwangsräumung des Wagenplatzes massiv geworben und aufgerufen worden. Dementsprechend wurde der Aufzug gleich am Anfang von einem massiven Polizeiaufgebot begleitet worden. Doch bereits nach kurzer Zeit kam es – vor allem zu Beginn – zu teilweise heftigen Ausschreitungen. Dabei wurden mehrere Fahrzeuge beschädigt sowie die Schaufenster eines Discountunternehmens, einer Bank sowie des Hotel „Orania“ eingeworfen. Außerdem wurden Hindernisse auf die Straße verbracht. Zudem wurden Polizeibeamt:innen wiederholt mit Feuerwerkskörper, Flaschen und Steine angegriffen.

Erst nachdem die Polizei einen Spalier um die Demonstration zog, beruhigte sich die Lage ein wenig und die Versammlung konnte planmäßig zu Ende geführt werden. Die Polizei nahm mehrere Personen fest. Am späten Abend beruhigte sich die Lage wieder.

Am Abend des 15 Oktober 2021 sind in Berlin-Kreuzberg über 8.000 Menschen auf die Straße gegangen, um für den Erhalt von selbstverwalteter Räume und Projekte zu demonstrieren. Der Protest richtete sich außerdem gegen die Stadt der Reichen, Polizeigewalt, steigende Mieten, menschenverachtender Immobilien-Spekulationen, Gentrifizierung, soziale Ausgrenzung und Zwangsräumungen. Anlass für den Protest war die Zwangsräumung des "Køpi-Platz", dem Bauwagenplatz neben dem autonomen Wohnprojekt und Kulturzentrum „Køpi“ in der Köpenicker Straße.

Der sog. Wagenplatz mit dem Namen „Køpi-Platz" steht auf dem benachbarten Grundstück in der Köpenicker Straße 133-136. Dort lebten nach dem letzten Stand rund 30 Menschen, die Anfang des Jahres überraschenderweise eine Räumungsaufforderung erhalten haben. Parallel reichte die „Startezia GmbH“, die Eigentümerin des Grundstückes eine Räumungsklage ein. Anfang Juni entschied das Berliner Landgericht zugunsten der Klägerin, dass die von den Wagenplatz-Bewohner:innen die genutzten Grundstücke „unverzüglich herauszugeben“ sind.

Das Gelände an der Köpenicker Straße 133 bis 138 wurde im Februar 1990 besetzt und ein Jahr später erhielten die alle Bewohner:innen gültige Mietverträge. Nach diversen Weiterverkäufen handelten die Bewohner:innen 2008 einen Mietvertrag über 30 Jahre für das Haus aus, dagegen wurde im Jahr 2013 das gesamte Gelände nach einer Insolvenz an die Startezia GmbH versteigert. Die Startezia stammt aus derselben Unternehmensfamilie wie die vorherige, insolvente Eigentümerin, die „Novum Köpenicker Straße 133–138 GmbH & Co. KG“.

Nach Recherchen der Taz handele es sich bei der Startezia GmbH allerdings um eine Briefkastenfirma, hinter der die dubiose Immobilienfirma Sanus AG mit ihrem umstrittenen Geschäftsführer Siegfried Nehls stecke. Nach jetzigem Stand plant das Unternehmen auf dem 2.600 Quadratmeter große Grundstück, auf dem die Bau- und Wohnwagen stehen, ein Gebäudekomplett mit Neubauwohnungen zu errichten. Seit 2015 gibt es dafür eine Baugenehmigung und vor kurzem wurde bekannt, dass das Räumungsersuchen am 15. Oktober vollstreckt wird.

Die Bewohner:innen hatten zuvor noch auf eine politische Lösung gehofft. So hatten die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) von Mitte sowie der zuständige Baustadtrat Ephraim Gothe (SPD) sich unter anderem für den Kauf des Grundstücks durch eine landeseigene Wohnungsgesellschaft eingesetzt. Dazu ist es aber nicht mehr gekommen.

Dementsprechend hatte die Polizei die Gegend um die „Køpi“ bereits am Vortag in eine Hochsicherheitszone verwandelt. Seitdem sind die Straßen entlang der Köpenicker- und Adalbertstraße mit Hamburger Gitter weiträumig abgesperrt, in dieser Sperrzone dürfen auch keine Fahrzeuge mehr abgestellt werden, der Auto- sowie Busverkehr wird bis auf weiteres umgeleitet. In dem Sperrgebiet herrscht darüber hinaus ein absolutes Demonstrationsverbot. Lediglich Anwohner:innen in dem betroffenen Gebiet und deren Besucher:innen dürfen die sog. „Rote Zone“ betreten.

Obwohl die Bewohner:innen des eigentlichen „Køpi“-Hauses in der Köpenicker Straße 137 nicht von der der angekündigten Vollstreckungsmaßnahmen betroffen waren, haben sich alle Bewohner:innen mit den Menschen vom Bauwagenplatz solidarisiert. Gemeinsam sicherten sie das Gelände mit einem bis zu vier Meter hohen Zaun und Stacheldraht und verstärkten diesen zusätzlich mit Paletten und Beton. Parallel dazu kam es an den vergangenen zwei Wochen zu mehreren Solidaritätsdemonstration mit jeweils über 1.200 Teilnehmer:innen. Den Versuch die Zwangsvollstreckung mit einem Eilantrag zu stoppen, scheiterte am Mittwoch vor dem Berliner Kammergericht, dieser wies den Antrag zurück

Am frühen Morgen rückte die Berliner Polizei mit einem Großaufgebot an. Die Polizei war insgesamt mit rund 2.000 Beamt:innen im Einsatz gewesen, um die Räumung und die angekündigten Demonstration rund um die „Køpi“ abzusichern. Dabei unterstützt wurde sie von rund 700 zusätzlichen Kräften aus mehreren Bundesländern, darunter auch Einheiten aus Niedersachsen, Hessen und der Bundespolizei.

Während der Räumung setzte die Polizei auch schweres Gerät ein, unter anderem waren zwei Räumpanzer vom Typ Sonderwagen 4 (SW4) sowie ein Räumfahrzeug vom Typ Unimog U 5000 im Einsatz. Kurz nach 10.00 Uhr wurde mit diesen Fahrzeugen der verstärkte Zaun niedergerissen, allerdings benötigte die Polizei dutzende Anläufe. Parallel dazu ebneten Angehörige einer Technischen Einsatzeinheit (TEE) den Weg auf das Gelände. Kurz nach 11.00 Uhr drangen die ersten Polizist:innen auf das Gelände ein der Bauwagenplatz ein. Gegen 13.30 Uhr konnte schlussendlich die Gerichtsvollzieherin, begleitet von mehreren Polizist:innen. Das Gelände betreten. Zuvor wurden rund 40 Personen, die sich auf dem Gelände verschanzt und sich unter anderem Mit Feuerlöscher gegen die Räumung gewehrt hatten, von der Polizei herausgeführt und zur Identitätsfeststellung gebracht.

Nach der Räumung des Wagenplatzes wurde für den Abend noch zu einer Demonstration aufgerufen. Zu der sog. „Tag X Demonstration“ wurde Vorfeld der angekündigten Zwangsräumung massiv mobilisiert worden. Unter dem Motto „Tag X - „Beneath the luxery Buildings...lies our Platz!” versammelten sich die Demonstrant:innen gegen 20.00 Uhr auf der Hohenstaufenplatz, der auch als Zickenplatz bekannt ist, zur Auftaktkundgebung. Kurz vor 21.00 Uhr setzte sich der Aufzug in Bewegung. Als die Demonstration am Kottbusser Tor erreichte, kam es zum Teil zu heftigen Ausschreitungen. Dabei wurden aus dem Aufzug heraus mehrere parkende Fahrzeuge zum Teil schwer beschädigt, sowie die Schaufenster eines Discountunternehmens, einer Bank sowie des Hotel „Orania“ am Oranienplatz eingeworfen. Zudem wurden vereinzelt Hindernisse auf die Straße verbracht und Polizeibeamt:innen sowie ihre Fahrzeuge wiederholt mit Feuerwerkskörper, Flaschen und Steine attackiert und angegriffen.

Da die Polizei offenbar von der Zahl der Demonstrant:innen überrascht wurde, musste zusätzliche weitere Verstärkung herangeholt werden. Erst nachdem die Einsatzkräfte zum Teil einen Spalier um die Demonstration gezogen hatte, beruhigte sich die Lage ein wenig. Dennoch wurden immer wieder Feuerwerkskörper gezündet und auf Polizeibeamt:innen geworfen. Gegen 23.10 Uhr erreichte die Versammlung planmäßig die Oranien- Ecke Adalbertstraße. Dort wurde die Demonstration schon nach kurzer Zeit aufgelöst. Dabei kam es noch zu kleineren Rangeleien, in deren Verlauf mehrere Personen festgenommen wurden. Gegen Mitternacht beruhigte sich die Lage wieder.

Quellenangaben:
• www.rbb24.de/panorama/beitrag/2021/10/berlin-kreuzberg-ko...
• www.t-online.de/region/berlin/news/id_90978326/angriffe-a...
• www.tagesspiegel.de/berlin/raeumung-des-koepi-platzes-in-...

------------------------------------------------------------------------

Please follow me:
- Facebook
- Twitter
- Instagram

------------------------------------------------------------------------

Rechtliche Hinweise:

Copyright
Denken Sie bitte daran, alle hier abrufbaren Medien sind durch das Urheberrecht (§ 2 Abs. 2 UrhG) geschützt und sind Eigentum des Urhebers. Sie dürfen ohne Genehmigung des Urhebers weder kopiert, genutzt oder veröffentlicht werden.

Nutzungsrecht
Wenn Sie ein Foto verwenden möchten, kontaktieren Sie mich bitte per E-Mail. Veröffentlichung nur mit Fotografennennung, sowie gegen Honorar!

Denken Sie bitte daran, dass auch wenn Ihnen ein Nutzungsrecht gewährt wurde, dass die Werke Eigentum des Urhebers bleiben. Eine Weitergabe bzw. Übertragung des überlassenen Materials an Dritte, ist ohne schriftliche Genehmigung des Urhebers nicht gestattet!

Allgemeinen Liefer- und Geschäftsbedingungen (AGB)
Bitte beachten Sie auch meine Allgemeinen Liefer- und Geschäftsbedingungen (AGB) / Please note my General terms and condition: AGB / Terms & Condition

Alle Verstöße werden rechtlich verfolgt!

Please note
All rights reserved! Don't publish without copyright!

Vielen Dank / Thanks!
PM Cheung Photography
www.pm-cheung.com

Stand: August 2018

------------------------------------------------------------------------

Please follow me:
- Facebook
- Twitter
- Instagram
------------------------------------------------------------------------

Please follow me:
- Facebook
- Twitter
- Instagram

------------------------------------------------------------------------

Rechtliche Hinweise:

Copyright
Denken Sie bitte daran, alle hier abrufbaren Medien sind durch das Urheberrecht (§ 2 Abs. 2 UrhG) geschützt und sind Eigentum des Urhebers. Sie dürfen ohne Genehmigung des Urhebers weder kopiert, genutzt oder veröffentlicht werden.

Nutzungsrecht
Wenn Sie ein Foto verwenden möchten, kontaktieren Sie mich bitte per E-Mail. Veröffentlichung nur mit Fotografennennung, sowie gegen Honorar!

Denken Sie bitte daran, dass auch wenn Ihnen ein Nutzungsrecht gewährt wurde, dass die Werke Eigentum des Urhebers bleiben. Eine Weitergabe bzw. Übertragung des überlassenen Materials an Dritte, ist ohne schriftliche Genehmigung des Urhebers nicht gestattet!

Allgemeinen Liefer- und Geschäftsbedingungen (AGB)
Bitte beachten Sie auch meine Allgemeinen Liefer- und Geschäftsbedingungen (AGB) / Please note my General terms and condition: AGB / Terms & Condition

Alle Verstöße werden rechtlich verfolgt!

Please note
All rights reserved! Don't publish without copyright!

Vielen Dank / Thanks!
PM Cheung Photography
www.pm-cheung.com

Stand: August 2018

------------------------------------------------------------------------

Please follow me:
- Facebook
- Twitter
- Instagram

Taken on: October 15, 2021

Tags:

Defend Køpiplatz

Køpiplatz

Demonstration

Free Lina

Antifa

14.10.2021

Linksradikale Demo

Linke Freiräume

Neonazis

Rechtsruck

Protest

2021

Protestfotografie

Po Meng Cheung

Repression

Polizeigewalt

facebook.com/pm.cheung.photography

www.pm-cheung.com

Kundgebung

Meng-Cheung Po

b1410

Kadterschmiede

Liebig34

Wagenplatz

Rangeleien

PM Cheung

Fight for Køpiplatz!

Interkiezionale

United in Anger!

Jahrestag Räumung Liebig34. B1510

Rote Zone

Aufbau Rote Zone

Zwangsräumung

Auseinandersetzungen

Beneath the luxery Buildings...lies our Platz! « less

Sets appears in: • 15.10.2021 – Berlin - Tag X - Defend Køpi-Platz: Interkiezionale Demonstration „Beneath the luxery Buildings...lies our Platz!"

Camera: Canon EOS 5D Mark IV, f/2.8, 1/100 sec, 24mm, ISO 16000 (more info) (hide info)

Camera:	Canon EOS 5D Mark IV
Lens:	EF24-70mm f/2.8L II USM
Aperture:	f/2.8
Exposure Time:	0.01 sec (1/100)
Focal Length:	24mm
ISO:	16000
Exposure Bias:	0 EV
Flash:	Off, Did not fire
Exposure Program:	Aperture-priority AE
Exposure Mode:	Auto
Metering Mode:	Center-weighted average
White Balance:	Manual
Color Space:	sRGB
Software:	Adobe Photoshop CC 2019 (Windows)
Show full info

Stats: 1,961 views

Link to this photo view:
Link to this photo large view: