Ja, auch ich bin arm und bloß
1.) Ja, auch ich bin arm und bloß,
O du großer Menschenhüter!
Nimm mich auf in deinen Schoß,
Schenke mir des Himmels Güter.
Schau, ich lieg in meinem Blut:
Nimm mich auf, o höchstes Gut!
2.) Allerhöchster Gottessohn,
Meines Lebens einzig Leben!
Komm herab vom Sternenthron,
Komm, ich will mich dir ergeben.
Geh doch nicht an mir vorbei,
Hör, o Jesu, mein Geschrei!
3.) Gold und Silber acht ich nicht,
Nicht der Welt vergänglich' Prangen.
Eines, eines mir gebricht, (a)
Dieses such ich voll Verlangen:
Der Maria bestes Teil
Wähl ich aus, - der Seelen Heil.
4.) Weil ich bin in Sünden tot,
Seufz' ich nach der Seelen Leben.
Jesu, hilf aus dieser Not!
Hilf, dem Teufel widerstreben,
Denn er steht nach meiner Kron'.
Hilf, o starker Davidssohn!
5.) Alles will ich geben hin,
Wenn ich dich nur kann besitzen.
Weg mit allem Weltgewinn!
Hierauf will ich mich nicht stützen.
Mein Erlöser ist mein Gold,
Das ich schon vertauschen wollt'.
6.) Er wird nicht vorüber gehn,
Sollt ich schon im Blute liegen.
Treulich wird er bei mir stehn
Und den Tod in mir besiegen.
Ich soll leben, sagt Er mir, -
Was frag ich, o Welt, nach dir?
(a) fehlt
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Autor: Joachim Neander
Melodie: Meinen Jesum lass ich nicht
oder: Jesus lebt, mit ihm auch ich
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Evangelischer Liederschatz für
Kirche, Schule und Haus,
- Band 1 -
Zweite, umgearbeitete Ausgabe
Gesammelt und bearbeitet von Albert Knapp,
J. G. Cotta'scher Verlag,
Stuttgart und Tübingen, 1850
Liednummer 181
Thema: Sünde, Buße und Umkehr
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Joachim Neander (* 1650 in Bremen; † 31. Mai 1680 in Bremen) war ein deutscher evangelisch-reformierter Pastor, bedeutender Kirchenliederdichter und -komponist.
Nach ihm wurde das Neandertal benannt, in dem er gern Spaziergänge unternahm und in dem später Überreste eines Urzeitmenschen aus dem Pleistozän gefunden wurden.
Neander stammt aus einer Pastorenfamilie, die sich einer damaligen Mode folgend von Neumann in Neander umbenannte (Gräzisierung). Er studierte reformierte Theologie in Bremen und war als Erzieher unter anderem in Heidelberg und Frankfurt am Main tätig. 1670 geriet er unter den Einfluss des Erweckungspredigers Theodor Undereyck, der ihm eine Stelle als Hauslehrer in einer Frankfurter Kaufmannsfamilie verschaffte.
Hier wurde Neander auch mit Philipp Jacob Spener bekannt, dessen 1675 veröffentlichte Schrift 'Pia Desideria' Ausgangspunkt des Pietismus werden sollte.
1674 wurde Neander in Düsseldorf Rektor der Lateinschule der reformierten Gemeinde sowie Hilfsprediger. Er verfasste Texte und Melodien zu zahlreichen Kirchenliedern, die auf separatistischen Erbauungsversammlungen gesungen wurden.
Ein Tal des Flüsschens Düssel bei Mettmann, wo Neander häufig komponierte und Gottesdienste abhielt, wurde im 19. Jahrhundert ihm zu Ehren Neandertal benannt.
1679 wurde er Hilfsprediger an der Kirche St. Martini in seiner Heimatstadt Bremen und komponierte dort den berühmten Choral 'Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren'. Nach weniger als einem Jahr Tätigkeit in seiner Heimatstadt starb Neander am Pfingstmontag, den 31. Mai 1680 im Alter von 29 oder 30 Jahren an einer nicht näher beschriebenen Krankheit, möglicherweise an der Pest oder an der Tuberkulose. Seine Grabstätte ist heute unbekannt, es wird nicht ausgeschlossen, dass sie sich unter der St.-Martini-Kirche befindet.
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Joachim Neander (Neumann) (1650 – 31 May 1680) was a German Reformed (Calvinist) Church teacher, theologian and hymn writer whose most famous hymn, Praise to the Lord, the Almighty, the King of Creation (German: Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren) is generally regarded as one of the greatest hymns of praise of the Christian church and, since being translated into English by Catherine Winkworth in the 19th Century, it has appeared in most major hymnals.
Neander wrote about 60 hymns and provided tunes for many of them. He is considered by many to be the first important German hymnist after the Reformation and is regarded as the outstanding hymn writer of the German Reformed Church.
Joachim Neander was born in Bremen, the son of a Latin teacher. His grandfather, a musician, had changed the family name from the original "Neumann" ("New man" in English) to the Greek form Neander following the fashion of the time. After the death of his father, he could not afford to study at a famous university. He therefore studied theology in his hometown from 1666 to 1670. At first, his heart was not in it. It was only when he heard a sermon of Theodor Undereyk (shortly before the end of his course) that his beliefs became serious.
In 1671, he became a private tutor in Heidelberg, and in 1674 he became a teacher in a Latin school in Düsseldorf, one step before becoming a minister. While living there, he liked to go to the nearby valley of the Düssel river, nature being the inspiration for his poems. He also held gatherings and services in the valley, at which he gave sermons. The valley (German thal modernized to tal) was renamed in his honor in the early 19th century, and became famous in 1856 when the remains of the Homo neanderthalensis (Neanderthal Man) were found there.
In 1679 Neander became a pastor in Bremen, as his popularity with the common people had caused problems with the church administration in Düsseldorf. One year later, at the age of 30, he died of tuberculosis or plague.
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