Photo: Schloss Philippsruhe in Hanau-Kesselstadt
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Es harrt die Braut so lange schon
1.) Es harrt die Braut (a) so lange schon,
O Herr, auf dein Erscheinen.
Wann willst du kommen, Gottessohn,
Zu stillen all ihr Weinen
Durch deiner Nähe Seligkeit?
Wann bringst du die Erquickungszeit?
O, komme bald, Herr Jesu!
2.) Zwar bist du schon zu jeder Stund'
In deiner Jünger Mitte,
Sprichst Frieden uns aus deinem Mund,
Erhörest Lob und Bitte.
Doch, Heiland, ganz genügt's uns nicht, -
Wir möchten schaun dein Angesicht.
O komme, bald, Herr Jesu!
3.) O, lass uns wachen spät und früh,
Lass unsre Lampen (b) brennen.
Dein heilig' Öl uns mangle nie -
Lass nichts von dir uns trennen,
Damit, wenn nun der Ruf erschallt:
'Der Bräut'gam kommt!' - es widerhallt:
'Ja, komme bald, Herr Jesu!'
4.) Wir sehnen uns, mit dir zu sein
Bei deiner Hochzeitsfreude.
O Jesu, sieh, wir harren dein,
Geschmückt in deinem Kleide.
Wir schauen freudig himmelwärts
Und immer lauter ruft das Herz:
O, komme bald, Herr Jesu!
(a) Ein Bild für die christliche Kirche ist Jesus Christus als Bräutigam und die Gläubigen in ihrer Gesamtheit als Braut.
(b) Das Gleichnis, das Jesus Christus gem. der Überlieferung im Evangelium des Matthäus (Kapitel 2, Verse 1-13) erzählt, handelt von der Vorbereitung auf das Reich Gottes. Zehn Jungfrauen warten auf den Bräutigam, aber nur fünf haben genug Öl für ihre Lampen mitgebracht. Als der Erwartete sich verspätet, werden alle müde und schlafen ein. Als der Ruf erschallt, der Bräutigam stehe vor der Ankunft, müssen die fünf törichten Jungrauen gehen, um Öl zu kaufen und finden die Tür des Hochzeitssaals verschlossen, als sie zurückkommen. Die fünf klugen Jungfrauen hatten hingegen genug Öl für ihre Lampen mitgebracht und haben Einlass zur Feier gefunden. In diesem Gleichnis stehen die klugen Jungfrauen für die Bereitschaft des Gläubigen, jederzeit angesichts des Todes Rechenschaft über sein Leben ablegen zu können und hierdurch vor Gott gerechtfertigt zu sein. Dieses Gleichnisses wird sowohl am Ende des Kirchenjahres, vor dem Advent, gedacht, wenn die Themen Offenbarung, letztes Wahrheiten und die Wiederkunft Christi behandelt werden, als auch im Advent, wo der Erinnerung an die erste Ankunft Christi gedacht wird.
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Autor: Dora Rappard
Melodie: Lobt Gott, ihr Heiden all
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Gemeinde-Psalter
Vierstimmige Ausgabe
6.-9. Tausend
Bundes-Verlag
Witten/Ruhr, 1938
Liednummer 741
Thema: Offenbarung
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Dora Rappard, geb. Gobat (* 1. September 1842 auf Malta; † 10. Oktober 1923 in St. Chrischona bei Basel) war eine Schweizer evangelische Missionarin und Lieddichterin. Dora Rappard wurde 1842 auf der Insel Malta als Tochter des evangelischen Bischofs von Jerusalem Samuel Gobat geboren. Im Jahr 1867 heiratete sie Karl Heinrich Rappard, den Inspektor der Pilgermission in St. Chrischona bei Basel. Angeregt durch die Heiligungsbewegung schrieb sie viele geistliche Lieder und Bücher mit geistlichem Gehalt. Eine Sammlung ihrer Lieder erschien im Jahr 1923 im Brunnen-Verlag in Gießen unter dem Titel 'Abendglocken'. Darüber hinaus war sie an der Herausgabe der Liedsammlungen 'Glaubenslieder' und 'Gemeinschaftslieder' (1875) beteiligt. Im sog. Gemeinde-Psalter aus dem Jahr 1938, dem offiziellen Gesangbuch der Freien evangelischen Gemeinden, stehen 14 Lieder von ihr.
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