Deutschland / Nordrhein-Westfalen - Tecklenburg
Tecklenburg is a town in the district of Steinfurt, in North Rhine-Westphalia, Germany.
It is located at the foothills of the Teutoburg Forest, southwest of Osnabrück.
In the 12th century the county of Tecklenburg emerged in the region that is now called the "Tecklenburger Land" in the western foothills of the Teutoburg Forest. It was annexed by the neighbouring county of Bentheim in 1263, and Tecklenburg still had a count until the 19th century. Even today, some local descendants of the Bentheim / Tecklenburg families are sometimes considered as aristocrats. Much like many other European aristocrats, their family can be traced back to Charlemagne (800s) or is linked with the blood lines of old European royal families (e.g. in the case of the Bentheim-Tecklenburg there is a link with the House of Orange - the Dutch royal family).
Tecklenburg has retained some of its medieval townscape to date. Main sites include the ruined castle (now serving as open-air theatre during the summer) and the Stadtkirche (the main, old church) including tombs of the dukes of Tecklenburg and others prominent in the history of the county and city.
Today, the city of Tecklenburg (from a perspective of size really not a city but a town) is a tourist destination.
(Wikipedia)
Tecklenburg (ostwestfälisch Tiäkenbuorch) ist eine Kleinstadt im Kreis Steinfurt im Norden von Nordrhein-Westfalen. Sie liegt südwestlich von Osnabrück am Teutoburger Wald. Sehenswert ist der Stadtkern mit vielen Fachwerkhäusern. Tecklenburg liegt in der gleichnamigen Region Tecklenburger Land (Kreis Steinfurt) im nördlichen Westfalen. Der Name lässt sich auf die in Tecklenburg befindliche Burg Tecklenburg und ihre Burgherren aus dem Grafenhaus Tecklenburg zurückführen. Des Weiteren war Tecklenburg einst Regierungssitz der Grafschaft Tecklenburg und später Verwaltungssitz des ehemaligen Kreises Tecklenburg.
Aufgrund der überdurchschnittlich gut erhaltenen Bausubstanz, die mit dem Stadtbild von Rothenburg ob der Tauber vergleichbar ist, wird Tecklenburg auch als westfälisches Rothenburg bezeichnet. Der weithin sichtbare historische Stadtkern ist, gemeinsam mit den Sichtachsen auf den Stadtkern sowie seiner Silhouette, denkmalgeschützt. Weitere denkmalgeschützte Baudenkmäler sind in der Liste der Baudenkmäler in Tecklenburg enthalten.
Die Grafen von Tecklenburg besaßen im 13. und 14. Jahrhundert zeitweise die Kirchenvogteirechte über Münster und Osnabrück und waren durch Auseinandersetzungen mit den benachbarten Bistümern und Herrscherhäusern sowie Erbfolgen und Ehen in wechselnden Verhältnissen insbesondere mit den Grafen von Bentheim und den Herren von Steinfurt verbunden. Sie gründeten das Kloster Malgarten in Bramsche. In der evangelischen Pfarrkirche von Tecklenburg befindet sich das Grabmal des Grafen Konrad von Tecklenburg († 1557), das der Bildhauer Johann Brabender aus Münster (Westfalen) schuf.
Die Grafen besaßen unter anderem Herrschaftsrechte, Ländereien und Schlösser im südwestlichen Niedersachsen sowie insbesondere in den Herrschaften Lingen, Rheda und Limburg und am Niederrhein. Die Stadt Tecklenburg wurde 1226 als Suburbium urkundlich erwähnt und 1388 erstmals „stad“ genannt. Sie erhielt zu Beginn des 17. Jahrhunderts vom Grafen Adolf von Bentheim-Tecklenburg ein eigenes Stadtrecht. 1707 kam Tecklenburg unter preußische Herrschaft, nachdem das Königreich Preußen Grafschaft und Stadt gekauft hatte.
Die Grafschaft Tecklenburg gehörte zum Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreis.
Haus Marck
Unterhalb des Südwesthangs des Teutoburger Waldes befindet sich das Wasserschloss Haus Marck, ein im 14. Jahrhundert erbauter Herrensitz, auf dem 1643 die Vorverhandlungen zum Westfälischen Frieden stattfanden.
Wichtigster Wirtschaftsfaktor war im 17. und 18. Jahrhundert die Produktion des so genannten Tecklenburger Löwendlinnens, grobe Leinwand, die insbesondere nach England, in die Niederlande und nach Spanien verkauft wurde.
Nach erfolglosen Versuchen, die Burg instand zu setzen, begann man auf Anordnung der preußischen Regierung, ab 1744 Teile der Burg zu schleifen. Nach dem Ende der Napoleonischen Kriege wurde 1815 der Landkreis Tecklenburg gebildet.
Am 8. September 1904 vernichtete ein Großfeuer am Markt fünf Häuser und zwei Schuppen. Aufgrund der Löschwasserknappheit wurde daraufhin das Wasserwerk Tecklenburg gebaut, welches eines der Vorläufer des Wasserversorgungsverband Tecklenburger Land darstellte.
Die Stadt war bis 1974 Sitz der Kreisverwaltung. Bei der Kreis- und Gemeindegebietsreform, die am 1. Januar 1975 in Kraft trat, wurden die Orte der Amtsgemeinde Tecklenburg (Brochterbeck, Leeden, Ledde und Tecklenburg) zur Stadt Tecklenburg zusammengeschlossen und aus dem Kreis Tecklenburg und dem alten Kreis Steinfurt der neue Kreis Steinfurt gebildet.
Seit dem 26. August 1974 ist Tecklenburg ein staatlich anerkannter Luftkurort. Die Anerkennung Tecklenburgs zum Kneippkurort erfolgte am 10. Dezember 1999.
Tecklenburg ist eine der wenigen Ortschaften im Münsterland, in denen der historische Stadtkern weitgehend erhalten werden konnte. Die Burg Tecklenburg, die heute als Bühne der Freilichtspiele Tecklenburg benutzt wird, war im Mittelalter wegen ihrer günstigen Lage, durch die eine wichtige Passstraße über den Osning kontrolliert und Zölle und Abgaben verlangt werden konnten, regional von großer Bedeutung. Sowohl die Burg als auch die Stadt waren ein Stützpunkt auf der Handelsstrecke Lübeck–Bremen–Münster–Köln. Gleichzeitig führte eine Teilstrecke des Jakobsweges über diesen Pass, den die Pilger des nördlichen Europas auf dem Weg zum Grab des Apostels nach Santiago de Compostela benutzten. Auch den Rompilgern wurde der Weg über Tecklenburg empfohlen.
Das dem reformierten Glauben angehörende Grafenhaus unterstützte den aus Brabant stammenden Arzt Johann Weyer (oder Wier), der sich in Deutschland als erster öffentlich gegen die Hexenverfolgungen ausgesprochen hatte. Insbesondere die von 1562 bis 1580 herrschende Gräfin Anna von Tecklenburg-Schwerin, die selbst Heilkräuterkundige war, förderte seine Tätigkeit. Die Exzesse der Hexenverbrennung wurden so im Tecklenburger Territorium verhindert. 1588 starb Weyer auf der Tecklenburg. Er wurde in der 1562–1566 erbauten Stadtkirche bestattet; zu seinem Gedenken wurde 1884 der Wierturm errichtet, mit dessen Bau der Verschönerungsverein das Burggelände prägen wollte.
Heute ist das Thema Hexen ein touristischer Anziehungspunkt der Stadt. Der Rundwanderweg „Hexenpfad“ führt von der Burgruine aus über die sogenannte Hexenküche, das Rolandsgrab und am Heidentempel vorbei nach etwa fünf Kilometern zurück in die Stadt. Über diese Orte sind viele Sagen und Geschichten überliefert.
Aus der Tecklenburger Bürgerfamilie Krummacher stammen zwei bekannte evangelische Theologen, die die niederrheinische Erweckungsbewegung stark beeinflussten. Es sind die Brüder Friedrich Adolf Krummacher (1767–1845) – seine auch von Goethe rezensierten Parabeln waren in ganz Deutschland und in Übersetzungen im europäischen Ausland verbreitet – und Gottfried Daniel Krummacher (1774–1837). An Friedrich Adolf Krummacher erinnern in Tecklenburg die Krummacherstraße, das Krummacher-Haus und die Krummacher-Schule.
Ein weiterer berühmter Sohn der Stadt ist der Theologe Friedrich von Bodelschwingh der Ältere, der in Bielefeld die V. Bodelschwinghsche Anstalten Bethel aufbaute.
Aus dem Ortsteil Leeden stammte wahrscheinlich die Patrizier- und Adelsfamilie Leden, die im Mittelalter einen Bürgermeister und zwei zweite Bürgermeister der Altstadt von Osnabrück stellte. Sie hatte dort ihren Sitz im Ledenhof, einem Steinwerk mit Palas, sowie im Schloss Ledenburg in Nemden.
(Wikipedia)