Gottes Will hat kein warum(b).
God's will knows no why!
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Ach, wo ist nun mein Gott?
1.) Ach, wo ist nun mein Gott?
So muss ich jetzo fragen,
Weil ich von nichts als Kreuz
Und Trübsal weiß zu sagen,
Weil tausend Kreuz und Leid
Sich stellet bei mir ein,
So scheint es, ich muss gar
Von Gott verlassen sein.
2.) Ach, wo ist nun mein Gott?
Hat er mir doch verheißen,
Er wolle bei mir sein
Und mich der Not entreißen.
Warum verzieht er denn,
Verbirgt sein Angesicht,
Als wär er nicht mein Gott,
Als kennte er mich nicht.
3.) Ach, wo ist nun mein Gott
In diesen meinen Nöten,
Die an das Leben gehn
Und mich fast wollen töten?
Zwar seine Allmacht ist
Mir allzu wohl bekannt
Und doch empfind ich nicht
Die starke Helfershand.
4.) Ach, wo ist nun mein Gott?
Will er sich nicht erbarmen?
Sieht er nicht meine Not?
Kennt er nicht mehr mich Armen?
Ach, ja, ich bin gewiss,
Dass die Barmherzigkeit
Mich einst erfreuen wird,
Allein, wann kommt die Zeit?
5.) Doch was betrübst du dich,
Mein Herz, mit solchen Fragen?
Gott lebet ja annoch,
Was willst du immer klagen?
Der dich mit seiner Hilf'
Erfreuet ohne Zahl,
Der hilft gewisslich dir,
Glaub's nur, auch dieses Mal.
6.) Es hat ja Gott noch nie
In Nöten dein vergessen,
Warum willst du denn jetzt
So ängstiglich dich pressen?
Gott sieht dein Leiden wohl
Und lässt es so geschehn,
Er will in diesem Kampf
Nur deinen Glauben sehn.
7.) Verzage nicht an Gott!
Willst du den nicht mehr kennen,
Der ja dein Vater ist
Und den du pflegst zu nennen
Den allerbesten Freund?
Drum stell dein Trauern ein
Und zweifle nicht, er wird
Dein Freund und Vater sein.
8.) Mein Gott! Ich hoff' auf dich,
Ach, lass die Stunde kommen,
Da meine große Last
Mir werde abgenommen.
Indessen steh mir bei
Und hilf mir gnädiglich.
Ach, Gott, erbarme dich,
Ach, Gott, erhöre mich!
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Autor: Benjamin Schmolck
Melodie: O Gott, du frommer Gott
oder: Nun danket alle Gott
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Vergnügen in Gott oder
Vollständiges Gebet=Buch auf alle Zeiten
St. Gallen, 1838
Thema: Gottvertrauen, Kreuz und Trost
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Benjamin Schmolck, geb. 21.12.1672 in Brauchitschdorf (Schlesien), evangelischer Pfarrer in Schweidnitz/Swidnica (heute Polen), bekannt als Erbauungsschriftsteller, verstorben am 12.02.1737 in Schweidnitz.
Schmolck wurde 1702 Pfarrer an der Friedenskirche in Schweidnitz, einer der nach dem westfälischen Frieden nur drei verbliebenen evangelischen Kirchen in Schlesien.
Dort war sein Wirken vor allem vom Kampf gegen die Gegenreformation gekennzeichnet.
Seine Gemeinde umfasste 14.000 Gläubige, jährlich wurden 1500 Kinder getauft. Er dichtete etwa 1200 Lieder, die in 20 Sammlungen herausgegeben wurden, und verfasste zahlreiche Erbauungs- und Gebetbücher. Beeinflusst durch den Pietismus war er ein herausragender und bekannter Kirchenlieddichter von ungewöhnlicher Frömmigkeit, Standhaftigkeit und ausgeprägter Christusliebe, dessen Lieder die Betonung eines persönlichen Verhältnisses zu Gott in einem lebendigen Glauben mit der festen Verwurzelung im Grunde des lutherischen Bekenntnisses verband. Seine Lieder treffen einen volkstümlichen Ton, was ihre Beliebtheit und weite Verbreitung erklärt.
Das gegenwärtige 'Evangelische Gesangbuch' enthält fünf seiner Lieder, darunter 'Jesus soll die Losung sein' (EG 62), 'Schmückt das Fest mit Maien' (EG 135) und das allseits beliebte Sonntagslied 'Tut mir auf die schöne Pforte' (EG 166).
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Benjamin Schmolck (1672-1737) was a German Lutheran composer of hymns.
He was born as a pastor's son in Brauchitschdorf (Chróstnik), Silesia on December 21, 1672. After attending the gymnasium in Liegnitz (Legnica), he studied theology at the University of Leipzig from 1693 to 1697. In 1702 he was ordained as a deacon at the Protestant Church of Peace and in 1714 as the pastor of the Church of the Holy Trinity in Schweidnitz (Swidnica), where he stayed for the rest of his life. Influenced by the pietism movement he became the most popular hymn writer of his day. His compositions include 'My Jesus as Thou Wilt' and 'A faithful friend is wandering yonder'. Schmolck died in Schweidnitz on February 12, 1737.
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